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  |  Talente  |   >> Dominik Muheim

Geschwister Weber 

Schwyzerörgeli – Jodeln – Alphorn sind nicht gerade gängige Hobbies im Foiflibertal. Da erstaunt es umso mehr, wenn gleich drei Schwestern die volkstümliche Musik für sich entdecken.

Die Geschwister Weber - Sandra, Doris und Maya - sind in Reigoldswil aufgewachsen und haben im Schulalter mit Jodeln, Schwyzerörgeli- und Alphornspielen angefangen. Die Eltern Bernadette und Richard Weber-Ruch haben die drei Mädchen schon früh zu volkstümlichen Anlässen wie Jodlerabenden, Schwingfesten und Handholzerwettkämpfen mitgenommen. Vater Richard sang im Jodlerklub «Echo vom Ramstein» in Bretzwil, wodurch sie viel Kontakt zum Jodeln und zur Volksmusik hatten. Unter anderem entstand am Jodlerfest in Pratteln 2001 eines der ersten Fotos der drei in der Baselbieter Tracht. (Bild links: Erstes Foto der Geschwister Weber in der Baselbieter Werktagstracht)

Das Singen hatten die drei Schwestern bereits im Kindergarten entdeckt, wo sie viele Lieder lernten. Tagein tagaus wurde im «Hause Weber» gesungen und musiziert. Durch den Infoanlass der Musikschule begann Sandra im August 2003 mit dem Schwyzerörgeliunterricht. Der erste Auftritt folgte dann im November 2004, anfänglich noch im Duett «Sandra und Doris», am Jodlerabend vom Jodlerklub Bretzwil. In der Oberbaselbieter Zeitung wurde ein Bericht über den Jodlerabend veröffentlicht, auf welchem die beiden Schwestern abgebildet waren. 

Erster Auftritt im Duett im November 2004

Nach dem ersten Auftritt vor Publikum wuchs bei Sandra und Doris das Interesse an der Volksmusik. Doris begann 2006 auch mit dem Schwyzerörgelispielen. Die jüngste Schwester Maya war zu diesem Zeitpunkt noch etwas zu jung, wollte jedoch unbedingt ihre grossen Schwestern begleiten. Somit trat das Schwesterntrio im Jahre 2007 dem Chinderchörli Bölchenflueh Langenbruck bei und nahm Jodelunterricht bei Rita Wermuth. Der erste Auftritt als «Geschwister Weber» folgte im November 2007 an der Jodlerweihnacht in Bretzwil.  

Kurz danach nahmen die Geschwister an einem Nachwuchswettbewerb teil, um das Gelernte vor einer Jury zu präsentieren. Das machte ihnen grossen Spass und motivierte sie, mehrmals daran teilzunehmen. Die besten Teilnehmer*innen in den Vorausscheidungen durften am Final teilnehmen, was Sandra, Doris und Maya mehrmals gelang. Durch die Teilnahme an den Wettbewerben wurden einige Jodelvereine auf die «Geschwister Weber» aufmerksam. Die Darbietungen an Auftritten waren im Jodelterzett sowie mit Schwyzerörgeliduett möglich. Maya begann im Jahr 2008 mit dem Alphornunterricht, wodurch die klangliche Vielfältigkeit des Trios nochmals gesteigert wurde. 

Auftritt in Füllinsdorf im Jahre 2008

Im Jahr 2011 wurde Vater Richard durch seine 25-jährige Mitgliedschaft im Nordwestschweizerischen Jodlerverband als «Veteran» geehrt. Sein Wunsch war es, dass seine drei Töchter für ihn ein Lied auf der Bühne zum Besten geben. Der Auftritt kam gut an. Durch die vielen Vereine im Publikum stieg die Bekanntheit des Trios über Nacht, die ersten Auftritte an öffentlichen Anlässen waren die Folge.  

Die drei Schwestern waren zu diesem Zeitpunkt noch im Schulalter (Sandra war 15, Doris 14 und Maya 11) bzw. kurz vor dem Übertritt in die Berufslehre. Es bedurfte immer eines guten Zeitmanagements durch die Eltern, welche immer alles für ihre drei Mädchen gaben. Durch ihre grosse Unterstützung wurde vieles möglich.

Erste CD und erster Fernsehauftritt
Durch die vielen Auftritte kam immer wieder die Frage nach einer CD auf, um die Musik der Geschwister Weber auch zu Hause hören zu können. Dies bewog sie dazu, eine eigene CD bei Alex Eugster im Tonstudio in Dübendorf aufzunehmen. Während dieser Zeit erfuhr die Familie Weber, dass ein neues Nachwuchstalent für die Musikshow «Alpenrose» im Schweizer Fernsehen gesucht wird. Die Jurorin für das Casting in der Kategorie Jodel war Melanie Oesch, ein riesiges Vorbild für die drei Schwestern. Ohne zu zögern bewarben sie sich. Beim Casting in einem Restaurant in Schwarzenegg sangen sie nebst anderen Mitstreiter:innen vor Melanie Oesch ein Lied vor. Am Ende des Castings entschied sich Melanie Oesch für die drei Schwestern, worauf das Abenteuer «Alpenrose» begann. Zur Vorbereitung auf die Sendung kam ein Fernsehteam von SRF nach Reigoldswil, um Filmmaterial für einen Trailer aufzunehmen. Melanie Oesch unterstützte dabei die Familie Weber. Für die Fernsehshow reisten sie im April 2012 nach Zürich, um das Lied «s’Guggerzytli» im Wettbewerb zu singen. Das Erlebnis im Fernsehstudio war für die Schwestern sehr aufregend. Die Zuschauer zu Hause entschieden per Telefonvoting, welche Gruppe sie am besten fanden. Am Ende der Sendung kam die spannende Entscheidung, bei welcher die Geschwister Weber als Siegerinnen gekürt wurden. Ein unglaublicher Abend endete für die Schwestern mit einem Blitzlichtgewitter der Fotografen und positiven Rückmeldungen aus der ganzen Schweiz. Am nächsten Tag durfte die ganze Familie für ein Interview ins Radiostudio SRF Musikwelle. Am späteren Nachmittag begleitete das Glanz und Gloria Team die Familie nach Reigoldswil. 

Sendung SRF Alpenrose: https://www.srf.ch/play/tv/alpenroeoesli/video/alpenrose-2012?urn=urn:srf:video:3b8d0d89-d5b8-4b1d-b333-daa41eb97881 

Mit dem Siegertitel «s’Guggerzytli» konnten die drei Schwestern die Herzen vieler Zuhörer berühren. So entschlossen sie sich, diesen Titel der neuen CD anzufügen. Die erste eigene CD «Weber’s heisse mir!» war ein Meilenstein und ein schönes Erlebnis für die drei Schwestern. Um die neue CD zu präsentieren, organisierte die Familie Weber eine CD-Taufe in der Turnhalle in Reigoldswil. Viele Freunde, Bekannte und Jodel- sowie Musikbegeisterte folgten der Einladung und besuchten den Anlass im April 2012. 

Video CD-Taufe:

Von Lotzwil im Bernbiet über diverse Orte im Baselbiet bis nach Kriens im Luzernischen, im Appenzellerland, auf der Klewenalp am Naturjodelabend oder in Kägiswil in Obwalden und an vielen weiteren Orten in der Schweiz durften die drei Schwestern singen und musizieren. An vielen Anlässen waren jeweils noch andere Musikanten und Bands dabei, sodass die Familie Weber grossartige Bekanntschaften mit bekannten Musikerpersönlichkeiten machen durfte. 

Musikantenstadl und zweite CD
Im November 2013 erhielten die Schwestern die Möglichkeit, als Nachwuchstalente für die Schweiz am Musikantenstadl in Basel teilzunehmen. Ein riesiges Event in der St. Jakobshalle Basel mit tausenden von Zuschauern vor Ort sowie zu Hause vor dem Fernseher. Einmal hinter die Kulissen zu sehen, wie eine solch riesige TV-Sendung produziert wird, war unglaublich interessant und schön für die Schwestern. Für die Finalausscheidung des «Stadlsterns» durften die Geschwister Weber im Dezember 2013 an den Silvesterstadl nach Klagenfurth (A) reisen.

Dazwischen kam noch ein weiteres Highlight. Durch den Fernsehauftritt und die Medienpräsenz wurde der Musikverein Bubendorf (MVB) auf die drei Schwestern aufmerksam. Der Musikverein fragte an, ob die Geschwister Weber an einem gemeinsamen Auftritt interessiert wären. Es handelte sich um Auftritte im Dezember 2013 am Christmas Tattoo. Diese Chance liessen sich die drei nicht entgehen und traten an sechs Shows gemeinsam mit dem MVB in Basel und Zürich auf.

Die Eltern Richard und Bernadette unterstützen ihre Töchter bei jeder Gelegenheit

 

Nach dem Christmas Tattoo ging das Abenteuer «Musikantenstadl» für die drei Schwestern weiter und der Finalauftritt am Silvesterstadl in Klagenfurth (A) stand an. Die ganze Familie Weber reiste mit dem Zug nach Klagenfurth (A) und verbrachte einige Tage dort. Die Zuschauer zu Hause konnten für ihre Favoriten abstimmen. Zur Auswahl standen drei Jungtalente aus den drei Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz. Nach einer wunderschönen Sendung kam die Finalverkündung, in der die Geschwister Weber zum Stadlstern-Sieger gekürt wurden!  

Dieser Erfolg sollte gefeiert werden, dachten sich die Schwestern und entschlossen sich, eine zweite CD mit dem Siegertitel «Jodeln ist Medizin» aufzunehmen. Diese wurde im Februar 2014 getauft. 

2. CD Taufe im Jahre 2014

In den nächsten Jahren folgten viele Engagements, einige Fernsehauftritte und diverse Medienreportagen in der ganzen Schweiz. Eine erstmalige Teilnahme an einem Nordwestschweizerischen Jodlerfest erlebten die Schwestern im Jahre 2016 in Rothrist. Die Stimmung an einem Jodlerfest war ein fantastisches Erlebnis, weshalb die drei Schwestern bis heute regelmässig an den Unterverbandsfest des Nordwestschweizerischen Jodlerverbands sowie an den eidgenössischen Jodlerfesten teilnehmen.
 

Ein weiteres Highlight für die drei Schwestern war die Potzmusig-Sendung im Jahr 2020. Im Rahmen des «Potzmusig – Familiensommer» wurden Familien porträtiert, welche zusammen singen und musizieren. Ein Fernsehteam kam einen ganzen Tag nach Reigoldswil, um Aufnahmen an verschiedenen Orten im Dorf zu machen.  Die 45-minütige Sendung wurde im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt. 

Fernsehteam im Garten der Familie Weber in Reigoldswil

 

Link zur Sendung: https://www.srf.ch/play/tv/potzmusig/video/geschwister-weber-aus-reigoldswil-bl?urn=urn:srf:video:a9bb8902-d978-4ae1-a620-8da23afe7ce3  

SRF Aufnahmen am Fusse der Ruine Ryfenstein

 

Heute geschieht es manchmal, dass die Schwestern auf der Strasse angesprochen werden. Denn der Begriff «Weber aus Reigoldswil» ist bei vielen bekannt. Oft werden Sandra, Doris und Maya aber auch gefragt: «Singt ihr überhaupt noch?», denn die Medienpräsenz ist nicht immer gleich gross. Die drei Schwestern sind heute noch aktiv in der Volksmusik- und Jodelszene. Gerade kürzlich haben sie am eidgenössischen Jodlerfest in Zug teilgenommen und die Bestnote 1 für ihren Wettvortrag erhalten. 


Maya, Doris, Sandra am Eidg. Jodlerfest in Zug, Juni 2023 

Wer auf dem Laufenden bleiben und die Schwestern auch mal live erleben möchte, kann die Homepage www.geschwister-weber.ch oder die Facebook Seite «Geschwister Weber» besuchen. Dort erfährt man immer das Neuste über die drei Schwestern. 

Beitrag Heimatkunde Reigoldswil zum Thema Talente, verfasst von Sandra Jager im Frühling 2024.