«Beatlemania» auch in Reigoldswil

Als Beatlemania wird die 1963 bis 1970 weltweit aufgetretene Euphorie um die britische Band THE BEATLES bezeichnet. Ein Phänomen, das letztlich seine musikalischen Auswirkungen auch auf unsere Breitengrade hatte und durchaus nachhaltig wirkte. Nebst der in den 50er Jahren üblichen volkstümlichen Musik mit Blasinstrumenten, Klavier, Kontrabass und Handorgel, begannen nun die «68er» mit elektrischen Saiten-, Schlag- und Tasteninstrumenten sowie Gesang über Verstärker den neunen Sound vorwiegend nachzuahmen. Die vielen Tonbeispiele geben darüber Auskunft, Sound on!
Dabei stachen in Reigoldswil Brüder aus zwei Familien als Konstante hervor:

Alfred und Werner Moser
Das DIWAMO Sextett machte wohl den Anfang und war ab 1962 in wechselnden Besetzungen ein Vierteljahrhundert aktiv unterwegs. Über die ganzen Jahre waren Werner Moser (Bass, Gesang) und sein Bruder Alfred Moser (Saxophon, Klarinette) bei allen Formationen (The Wamos Sextett, Peter Rasp And The Wamos, The Wamos und dem Erny Moser Top-Set) dabei. Der Bandname Wamos setzt sich zusammen aus den Namen Wagner und Moser. 1986 wurde das Erny Moser Top Set, vorwiegend als Tanzmusik unterwegs, endgültig aufgelöst.

Aus dem Repertoire der Wamos:

Aus dem Repertoire des Erny Moser Top Set:

Paul, Marcel und André Nägelin
Der Höhepunkt der Beatlemania ist am 31. März 1964 erreicht: Die Beatles belegen gleichzeitig die Plätze eins bis fünf in den US-Hitparaden. Die vier Musiker sind Vorbilder für tausende Teenager, die ihre eigene Band gründen. Das war auch in Reigoldswil angekommen und so taten sich mehrere Nachahmer in verschiedenen Bands zusammen und unterhielten das Publikum. Mit ihren «neuartigen Krachkapellen», so in einem Protokoll des Gemeinderats zu lesen, träumten sie (The Dreamers) wohl nicht selten – ganz nach britischem Vorbild – von den grossen Bühnen der Welt. In der Regel blieb es bei Bühnen der näheren Umgebung, an Grümpelturnieren, Turn- oder Fasnachtsveranstaltungen oder an einer Silvesterparty.

Eine feste Konstante bei vielen der Bands ab 1965 in unserer Region sind die Gebrüder Nägelin. Paul (Bass, Gesang) und seine Brüder Marcel (Schlagzeug, Gesang) und André (Gitarre, Bass, Schlagzeug, Gesang) sind in der Musikszene in und um Reigoldswil auch heute noch bestens bekannt. Während Paul und Marcel stets zu zweit mit den unterschiedlichen Formationen musizierten und dies bis heute tun, hat sich André (besser bekannt als "Häsi") stets in anderen Bands engagiert.

Zu einem Familientrio bei den «Nägelin Brothers» kam es wohl lediglich einmal im Teenie-Alter.

v.l.n.r. André, Paul, Marcel

 

 

The Dreamers ca. 1965

v.l.n.r. Paul Nägelin, Max Rudin, Heinz Rudin, Peter Straub
(es fehlen Marcel Nägelin und Jochen Däscher)

 

 

 

Tanzparty 1966 in Titterten (The Dreamers, Kapelle Regina)

 

 

 

Aus dem Repertoire der Dreamers:

Eine rein instrumentale Formation war die Kapelle Regina (ca. 1965), ab 1968 als Regina Six bekannt.

Marcel Nägelin, Peter Bürgin, Kurt Tschopp, Robert Tschopp, Paul Nägelin und Priska Jutzi-Tschopp

 

 

Aus dem Repertoire der Regina Six:

The Twins ca. 1977 (rein instrumental)

v.l.n.r. Marcel und Paul Nägelin, Sabine, Astrid und Robert Tschopp, Werner Gass

 

 

 

 

Combo 70 1970 bis 1977

v.l.n.r. Rolf Schnellmann, René Hertner, Sepp Fink, Paul Nägelin, kniend: Kurt Mundschin, Marcel Nägelin, Kurt Wahl  

 

 

 

 

 

Aus dem Repertoire der Combo 70:

The Silverspoon 1972 bis 1975/1988

v.l.n.r. Fritz Sutter, André Nägelin

Werner Flückiger (Schlagzeug)

 

 

 

 

Aus dem Repertoire der Silverspoon:

The Old Fellows 1989 bis 2005 (rein instrumental)

Alfred Antonini, Marcel Nägelin, Werner Gass, Paul Nägelin, Kurt Tschopp, Robert Tschopp und Kurt Wagner

 

 

 

Aus dem Repertoire der Old Fellows:

The Last Time (ab 2013)

Fritz Sutter, Peter Sutter, Marcel Nägelin, Paul Nägelin

 

 

 

 

 

Aus dem Repertoire der Last Time:

Beitrag Heimatkunde Reigoldswil zum Thema Erinnerungen an früher, verfasst von Fritz Sutter im Herbst 2023