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Grienhof 

Der Hof liegt in einer nach Süden exponierten Hanglage zwischen Grosser Marchmatt und Seilern.

Bewirtschaftet wird der Grienhof durch die Familie Philipp und Sandra Rosset-Saladin (Töchter Chantal, Leoni und Josephine, Pflegesohn Luis) mit gelegentlicher Mithilfe durch die Eltern.

Geschichte und Entwicklung
Wir konnten den Grienhof per 2011 von Ernst Oberli (Sohn von Ernst und Emma Oberli-Nägelin) pachtweise übernehmen. Im Jahr 2016 erfolgte dann die käufliche Übernahme. Bei Pachtantritt verfügte der Betrieb über 16,5 ha Nutzfläche (eigene und Pachtfläche). Es standen 16 Kuh- und einige Aufzuchtplätze zur Verfügung. 2012 wurde ein drittes Läger (Standplätze) in Eigenleistung erstellt, so dass die Haltung von 24 Kühen möglich wurde. Nach dem Kauf 2016 wurde der Bau eines Laufstalls mit Futterlagerung ins Auge gefasst und 2017/2018 zur Verbesserung des Tierwohls und zur Arbeitserleichterung realisiert. Es erfolgte gleichzeitig die Umstellung auf die Bewirtschaftung nach Bio-Richtlinien. 

Nutzflächen
Bei Pachtantritt umfassten diese 16,5 ha. Sie wurden grösstenteils als Grünland genutzt, daneben wurde etwas Futtergetreide und Silomais angebaut. Durch weitere Pachtflächen konnte die Fläche auf ca. 30 ha erhöht werden. Diese wird heute ausschliesslich als Grünland zur Futterproduktion genutzt. 

Viehbestand und Nutzung
Vom Vorgänger Ernst Oberli wurde ein Fleckviehbestand übernommen. Es bestand aber von Anfang an die Absicht, auf «Jersey» Kühe, eine kleine, leichte, für das Weiden bestens geeignete Rasse, umzustellen. Heute verfügt der Betrieb über eine reine Jersey-Herde von 30-35 Kühen und ca. 20 Stück Jungvieh. Die Milch (ca. 100'000 kg pro Jahr) mit einem rassebedingt hohen Fett- und Eiweissgehalt wird silofrei produziert. Daneben verlässt ein Teil der Milch den Hof als Frischmilch in Flaschen im Direktverkauf. Durch den hohen Fett- und Eiweissgehalt der Milch wird ein besserer Milchpreis erzielt, was die etwas geringere Milchproduktion zum Teil kompensiert. Die Milch wird hauptsächlich aus Grundfutter produziert, das Kraftfutter wurde reduziert. 

Durch die vereinfachte Betriebsführung ist es möglich, dass der Betriebsleiter einem Teilzeit-Nebenerwerb nachgehen kann. Dies hilft bei der Amortisation der getätigten Investitionen. Als gelernte Floristin bereitet es Sandra Rosset Freude, wenn sie gelegentlich für Anlässe floristische Aufträge und Bestellungen übernehmen kann. Ausserdem bietet der Betrieb «Schlafen im Stroh» und Kurzlager für Kinder im Rahmen des Programms «bim Buur in d’Schuel» an. Auch deshalb werden neben zwei Hofhunden und drei Katzen auch einige Hühner, Kaninchen und Meerschweinchen gehalten. Es stehen auch drei ältere Pensionspferde auf dem Betrieb. So entsteht, zusammen mit den Aufzuchtkälbchen, eine Art Streichelzoo. Die Bewirtschafterfamilie blickt, trotz erheblicher Arbeitsbelastung, positiv in die Zukunft. 

Sandra Rosset 2022