Newsletter-Anmeldung!

Sie möchten informiert werden, wenn neue Beiträge eingestellt werden? Dann melden Sie sich hier für unseren Newsletter an!


Die Handwerkskunst von Urs Wagner 

(festgehalten von H.R. Sutter bei einem Gespräch Mitte Juli 2023) 

Urs Wagner, 1945 in Reigoldswil geboren, wohnt an der Bretzwilerstrasse 10 in Reigoldswil. Er hat in der Rego-Fix AG Feinmechaniker gelernt. Danach arbeitete er während 42 Jahren bis 2008 bei Tschudin und Heid als Feinmechaniker in einer führenden Position und auch als Lehrlingsausbildner. Urs Wagner ist ein leidenschaftlicher Jäger. Wenn er im Jahr 2024 mit der Jagd aufhört, wird er während 47 Jahren in der Jagdgesellschaft Bärengraben mitgewirkt haben. Ausserdem ist er ein ausgezeichneter Handwerker. Schon immer, aber noch intensiver seit der Pensionierung, stellt er handwerklich sehr anspruchsvolle Stücke her. 

Pistolen 

Urs Wagner hat verschiedene Pistolen repariert und renoviert. Eine Pistole hat er von Grund auf nach einem Original und ohne Zeichnung hergestellt. Es handelt sich um eine französische Kavalleriepistole Modell XIII aus dem Jahr 1805.  

Die wichtigsten Bestandteile einer Pistole sind: Der Schaft, die Schlossplatte mit Abzugsvorrichtung, der Lauf und dessen Befestigung.  

Alle Teile wurden von Hand hergestellt: Fräsen, Drehen und vor allem Feilen waren die wichtigsten Tätigkeiten. Urs Wagner arbeitete dabei im Zehntel- und Hundertstelmillimeterbereich. Die Arbeit hat sich mit Unterbrüchen über mehrere Jahre erstreckt. Wie viele Stunden investiert wurden, ist ihm nicht bekannt, aber es sind mehrere Hundert. Die Pistole ist voll funktionsfähig.  


Die in aufwändiger Handarbeit hergestellte funktionstüchtige Pistole 

Intarsien 

Eine zweite handwerkliche Tätigkeit von Urs Wagner ist das Anfertigen von Intarsien aus Furnierholz.  

Das Originalbild wird auf einen Karton mit 0.5 mm Dicke geklebt. Mit einem Messer werden die Segmente herausgeschnitten, und zwar so, dass der unter dem Bild liegende Karton mitgeschnitten wird und so eine Schablone entsteht. Je nach Farbe des Segments wird das nur 0.2 bis 0.4 mm dicke Furnierholz ausgewählt (hell/dunkel etc.). Das Furnierholz, das unter die Kartonschablone geschoben wird, wird ausgeschnitten, in die Schablone eingesetzt und mit Klebestreifen fixiert. Am Schluss ist die ganze Kartonschablone durch das Furnierholz ersetzt. Das entstandene Bild wird umgedreht, mit Leim bestrichen und auf eine Sperrholzplatte geklebt. Die Rückseite der Sperrholzplatte wird ebenfalls mit Furnierholz beklebt, damit sich die Platte nicht verbiegt. Nun wird das Bild sorgfältig geschliffen und mit farblosem Spezialspray lackiert – und fertig ist das Kunstwerk. Der Arbeitsaufwand hängt von der Grösse ab und beträgt +/- 200 Stunden. 


Urs Wager mit einer seiner Intarsien 


Ein Detail daraus


Sein Hauptwerk: Die Gotthardpost von Rudolf Koller 

Ausschliesslich in Handarbeit stellt Urs Wagner auch Messer her, und bei den Jägerinnen und Jägern sind seine Asertische sehr verbreitet und beliebt.  

Beitrag Heimatkunde Reigoldswil zum Thema Spezielle Hobbys, von Urs Wagner, festgehalten von H.R. Sutter bei einem Gespräch Mitte Juli 2023